Die Pionierzeit des Bauens mit Kunststoffen innerhalb der 1960/70er Jahre war eine Zeit des Baubooms, der Raumfahrt, der Zukunftsgläubigkeit, der Experimente und vor allem der geometrischen Formen und intensiven Farben. Die Ära des Pop wurde durch die gerundeten Formen und der freien Färbbarkeit des Kunststoffes erst möglich.
Sollte man aber auch die entstandenen Kunststoff-Bauten, zumeist aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) nur als eine Mode innerhalb der Nachkriegsarchitektur bezeichnen?
Der finnische Architekt Matti Suuronen hat am Ende der 1960er Jahre eine Reihe dieser Häuser aus GFK – glasfaserverstärkter Kunststoff – entworfen und bauen lassen. Damit war das weltweit erste in Serie gebaute Plastikhaus geboren.Ende der 60er Jahre war die Fortschrittsgläubigkeit groß und futuristische Architektur hatte Konjunktur: neue Formen, moderne Materialien, Mobilität – all das vereinte das Futuro. Bei einem Durchmesser von ca. 8 Metern und einer Höhe von 4 Metern bot es allerhand Platz und wog mit kompletter Einrichtung nur etwa vier Tonnen, ließ sich also mit Transporthubschraubern in schwieriges Gelände bringen. Und dank seiner dicken Isolierung mit Polyurethanschaum war es auch schnell beheizt. Die Inneneinrichtung war natürlich mindestens genauso spacig wie die äußere Erscheinung. Gekostet hat es damals als Bausatz ca. 12.000 Dollar.
Nur wenige Jahre nachdem dieser Entwurf weltweit Furore gemacht hatte, brachte die Erdölkrise mit einer drastischen Erhöhung der Rohstoffpreise das Ende des Futuro. Es gibt wohl noch zwischen sechzig und hundert Futurohäuser weltweit, eines steht in Berlin an der Spree neben dem Gelände des Rundfunks der DDR.
Quelle: Qype